Skip to main content

(Un-)Sichtbarkeit im Museum: Historisierung und Musealisierung von KZ-Bordellen und Sex-Zwangsarbeit in KZ-Gedenkstätten

Zwischen 1943 und 1945 wurden auf Befehl Heinrich Himmlers in zehn Konzentrationslagern in Deutschland, Österreich und Polen Lagerbordelle errichtet mit dem Ziel, die Arbeitsproduktivität der männlichen Häftlinge zu steigern. 210 weibliche Häftlinge aus dem Frauen-KZ Ravensbrück wurden in den sogenannten «Sonderbauten» sexuell ausgebeutet. Aufgrund der langjährigen gesellschaftlichen Tabuisierung der geschlechtsbezogenen Gewalt im Nationalsozialismus wurde das Thema erst Anfang der 1990er Jahre zum Gegenstand wissenschaftlicher Forschung.

Der Vortrag setzt sich in einem ersten Teil mit der historischen Aufarbeitung auseinander und entwirft eine Darstellung der Geschichte der Sex-Zwangsarbeit und der KZ-Bordelle vor dem Hintergrund der extrem patriarchalen NS-Sexual- und Bevölkerungspolitik. In einem zweiten Teil wird anhand einer vergleichenden Museumsanalyse untersucht, wie die Geschichte der Zwangsarbeit in Lagerbordellen in den Hauptausstellungen der Gedenkstätten Neuengamme, Flossenbürg und Ravensbrück präsentiert wird und welche diskursive Praxis die Ausstellungsentwicklung und Darstellungslogik mitinformierte.

Referent: MA Dominique Lysser (Universität Fribourg)
Datum 28-02-2022 19:30

Haus der Museen
Historisches Museum Olten
Konradstrasse 7
4600 Olten

Tel. +41 (0)62 206 18 00
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.